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Vortrag Dr. Jobst Finke (DVD)

15. Fortbildungstage 2015 in Freiburg

Körpersprache und Empathie

Vergriffen!

Zu erhalten bei dvd-wissen.com

Mimik, Gestik, stimmliche Modulation, Blickverhalten und vegetativ gesteuerte Phänomene wie Erröten und Schwitzen sind Ausdrucksweisen, von denen sich das empathische Verstehen deshalb besonders leiten lassen muss, weil hier gegenüber der verbalen Mitteilung seelische Befindlichkeiten sehr authentisch zum Ausdruck kommen. Aber nicht nur ein empathisches Erfassen des körperlichen Ausdrucksverhaltens des Klienten/der Klientin ist für ein umfassendes Verstehen wichtig, sondern auch das empathische Beachten der Botschaft, die vom Körper des Therapeuten/der Therapeutin selbst ausgeht. Denn in den  vielschichtigen Austauschprozessen der therapeutischen Situation sind vor allem die nonverbalen Mitteilungen des Klienten/der Klientin der Wahrnehmung des Therapeuten/der Therapeutin nur zum Teil zugänglich. Selbstempathisch versucht der Therapeut/die Therapeutin deshalb, die Reaktionen seines/ihres eigenen Körpers (z.B. Rückenschmerzen, Müdigkeit) als unwillkürliche Antwort auf die körperlich codierten Mitteilungen seines/ihres Klienten/Klientin zu verstehen. In beiden Fällen „spricht“ der Körper von Erlebens- bzw. Bedeutungsaspekten, die zunächst außerhalb des Gewahrseins liegen, also dem Klienten/der Klientin, aber zunächst auch dem Therapeuten/der Therapeutin „unbewusst“ sind. Bei dem Versuch, diese Körpersprache durch hermeneutisches Entschlüsseln „exakt zu symbolisieren“ (Rogers), zeigt sich ihre Mehrdeutigkeit. Deren Aufklärung erfordert eine Auslegungskunst, die ein hermeneutisch inspiriertes gegenseitiges Abgleichen des (Vor-) Verständnisses von TherapeutIn und KlientIn, d.h. eine Konsensbildung, impliziert.

Spieldauer ca. 57:00 Min.

Köln 2015, GwG-Verlag

Artikel-Nummer:
FOBI-V-JF-2015
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